Sicherheitstechnik

SicherheitstechnikDie Bankangestellte zählt Bündel mit Bargeld, die sie aus einem alten Reissack, der auf dem Tresen liegt, entnimmt. Vor ihr steht ein Mann – das Maschinengewehr im Anschlag. Er sieht gelangweilt aus und macht Scherze mit einem Kunden. Er entschuldigt sich kurz bei der Bankangestellten und verlässt die Filiale, die mehr wie das Büro eines Häusermaklers aussieht, als eine Bank, um eine Zigarette zu rauchen. Nun ist niemand mehr im Innenraum, der für die Sicherheit der Menschen verantwortlich ist, die hier ihre täglichen Geldgeschäfte abwickeln. Es gibt keinen Bankschalter mit schusssicherem Glas, keine Kameras – nur ein oder zwei Männer, die mit ihren Gewehren parat stehen, sollte es zum Schlimmsten, einen Überfall kommen – wenn sie nicht gerade eine Pause einlegen.

So sieht sie aus, die Sicherheitstechnik in vielen Dritte Welt Ländern und so ist es dort üblich. Für uns eigentlich unvorstellbar, dass gerade in Ländern, in denen die Kriminalitätsrate hoch und die Not am Größten ist, so wenig auf die Sicherheit, der Kunden und Angestellten wert gelegt wird. Denn zu bewaffneten Überfällen, die oft blutig enden, kommt es in diesen Ländern täglich. Möglicherweise hat es etwas damit zu tun, dass die Angestellten wie die Männer von der Sicherheit, sehr wenig verdienen und auf diese Weise weitaus günstiger sind, als die Anschaffung eines „teuren“ aber sehr sicheren Kassenschalter, der nicht nur Überfällen vorbeugt, sondern ebenso die Sicherheit der Angestellten und Kunden gewährleistet. Es sollte nicht vergessen werden: Die Anschaffung eines solchen Schalters geschieht einmalig und ist genauso einmalig, wie es das Leben der Kunden, der Mitarbeiter und des Mannes mit dem Gewehr ist, der gerade wieder draußen eine Pause macht …

Von Jochen

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