Sicherheitstechnik wird nicht, wie viele denken, nur in Bankhäusern in Form von Schiebemulden, Geldschleusen und schusssicheren Glasfronten eingesetzt. Auch viele Behörden, wie zum Beispiel Botschaften, nutzen hochwertige Sicherheitsschalter und Geld- Schleusen für die sichere Übergabe von Wertgegenständen. Was die meisten Sicherheitsschalter und Mulden gemeinsam haben: sie sind nicht nur schusssicher, sondern in der Regel auch feuerhemmend. Der Brandschutz spielt also eine wichtige Rolle, denn was nützt der beste Sicherheitsschalter, wenn er sich in Sekundenschnelle niederbrennen ließe?
Es gibt verschiedene Feuerwiderstandsklassen, die ein Schalter oder auch eine Schiebemulde nach der Fertigung zugeteilt bekommen. Je nachdem wie lange das Produkt einem Brand standhält wird ihm eine bestimmte Feuerwiderstandsklasse zugeschrieben. Diese werden auf der Grundlage von Brandprüfungen nach DIN 4102 ff. bzw. DIN EN 1363 ff. nachgewiesen.
Die Bezeichnung der Feuerwiderstandsklassen setzt sich aus dem Kennbuchstaben „F“ (für Feuerwiderstandsklasse) und einer Zahl zusammen. Die Zahl entspricht der bei den Prüfungen ermittelten Mindest-Feuerwiderstandsdauer in Minuten (abgerundet auf den nächsten durch 30 teilbaren Wert). Ein Sicherheitsschalter mit der Bezeichnung F90 ist zum Beispiel feuerbeständig und bis mindestens 90 Minuten nach Ausbruch des Feuers noch standhaft. Befindet sich in dem feuerbeständigen Schalter eine Schiebemulde, so wird während des Brandes das Material in der Durchreiche (Promaxon) durch die Hitze aufschäumen und die Spalten des Sicherheitsschalters so schließen, dass weder Rauch noch Wärme ihn durchdringen kann.
Feuerwiderstandsklasse | Funktionserhalt | deutsche bauaufsichtliche Benennung |
F30 | > 30 min | feuerhemmend |
F60 | > 60 min | hochfeuerhemmend |
F90 | > 90 min | feuerbeständig |
F120 | > 120 min | hochfeuerbeständig |
F180 | > 180 min | höchstfeuerbeständig |
Tabelle: Übliche Feuerwiderstandsklassen nach DIN 4102